23.Juli:
Nachdem mir nun erstmal eine ganze Stunde Geschriebenes vom Wangba(Internetcafe) geloescht wurde, weil meine Zeit um war, fange ich nochmal von vorne an…
Naja, inzwischen bin ich schon seit langer Zeit weit weg von Chengdu, scheint es, erstmal zwei Naechte und einen Tag im Zug durch Sonne und Regen durch unzaehlige Tunnels bis ins Land der ueberfluteten Reisfelder und des Zuckerrohrs. Als ich um 6 Uhr morgens in Nanning aus dem Zug steige, mit frisch gebrautem Tee im Glas, ist die Luft frisch, feucht und die Sonne scheint mild.
Das Meer ist zwar noch 2-3 Autostunden entfernt, aber der Wind verraet es.
Vor der TCM Uni kaufe ich ein gemuesegefuelltes Dampfbroetchen fuer 5 Mao
und warte am Strassenrand auf meine Bekannte, die versprochen hat, mich hier
zu treffen. Obwohl ich alles habe, was ich momentan brauche, fuehle ich
mich etwas verloren in der neuen Stadt. Eine Stunde spaeter klappt die
Kommunikation und ich habe ploetzlich eine ganze Wohnung fuer mich allein(bis am
Abend, dann kommt die Tochter meiner Bekannten, sie wohnt zur Zeit auch
hier) und alle Kontakte, die ich mir gewuenscht habe, werden mir auf einem
Tablett serviert, wie im Traum. Als erstes treffe ich, frisch geduscht, Professor
Liu, einen wunderbaren alten Pharmakognostiker, mit ihm vereinbare ich
gleich einen Besuch im Herbar am gleichen Tag, einen ganztaegigen Ausflug in
die Felder, einen zweitaegigen in die Berge und einen in den groessten
botanischen Heilpflanzengarten von Suedostasien(der ist hier in Nanning). Dann
besichtige ich das TCM Spital mit seinem Institut zur Erforschung von
traditionellen Verfahren. Es ist alles kleiner und weniger hektisch als in
Chengdu, aber sehr sorgfaeltig gepflegt. Beim Essen lerne ich neue Gerichte
kennen, da meine Bekannten fast alle Vegetarier sind, vor Allem Vegetarische,
sehr nach meinem Geschmack. Auch 3 neue Fruechte habe ich gekostet, besonders
die Koenigin der Fruechte, Shanzhu, ist sehr fein. Zufaellig findet am
naechsten Tag ein grosser Ausflug des TCM Krankenhauses aufs Land in eine
kleine Kreisstadt Richtung Grenze Vietnam statt, an dem meine Bekannten,
zusammen mit dem Unidirektor und einigen Aerzten teilnehmen. Ich darf mit. Ich
rutsche einfach hinein, mitten in die Aktivitaeten, es ist schoen. Bei den
Gratisbehandlungen fuer die aermere Bevoelkerung im Hof des Regionalspitals
kann ich mich etwas beteiligen, mit Akupunktur(das allerdings nicht lange,
weil die Akupunkteurin findet, ich steche nicht tief genug),Moxa und
Schultern kneten, dann schaue ich der Kinderaerztin noch schnell ueber die
Schulter, bevor ich zur Weiterfahrt abgeholt werde, erst noch in den Vortragssaal
des Rathauses, wo einer meiner Bekannten, inzwischen Freunde, noch
spricht, dann auf den Weg in die 100′000 grossen Berge, wo es noch eine 90
jaehrige ehemalige Anfuehrerin einer Raeuberbande gibt, die mit beiden Haenden und
vom Pferd aus schiessen kann und immer trifft, noch einige Kugeln im Arm
hat, nach 9 Geburten und nachdem sie zu den Kommunisten uebergelaufen ist,
Abgeordnete ihres Dorfes wurde und nun mit einer komfortablen Kader Rente
den Lebensabend in ihrem Dorf geniesst. Wir haben sie nicht getroffen, nur
von ihr gehoert, denn sie wohnt im Nachbardorf, aber ihren Namen auf dem
Erinnerungsdenkmal gesehen, fuer das sie auch Geld gespendet hat. Wir wohnen in
einer Suite im Wald, baden abends und morgens im von den Blaettern der
Eisenholzbaeume gelben Wasser unter dem Wasserfall, kraxeln die Schlucht hoch
bis wir oben dunkle Wolken sehen, rennen zurueck, haben Spass. Der Platzregen ist nicht gekommen hier, in der Stadt jedoch gab es dazu noch Sturm.
Hier ist die Luft ohne Regen fast so wie mit Regen, schwer mit Wasser aber
nicht ueppig. Wir atmen tief, es riecht gut. Grosse, wunderbare
Schmetterlinge, unzaehlige verschiedene, flattern zart und lautlos herum. Es ist ein
wunderschoener Ort, und doch bin ich ein wenig befangen. Es ist mir peinlich,
wieviel Glanz von meinen hier sehr beruehmten und beliebten Freunden auf
mich abfaerbt, es ist so zufaellig, ich habe so wenig dafuer getan, scheint
mir, versuche es einfach zu geniessen, bin auch zu allen Buergermeistern und
anderen Abgeordneten, Begleitern, Koechen, Hotelmanagern und Chauffeuren
freundlich, gehoere momentan einfach zur Familie. Bepackt mit
Zuckerklebmaiskolben, suess gefuellten Beifusskuchen, Honig, Tee und roten Erdnuessen
werden wir nach Nanning chauffiert, die anderen der Gruppe sind mit
dem Bus schon vor uns zurueck. Ich bin froh am Abend mit der Tochter meiner
Freunde zu anderen Studenten in die WG zur Reissuppe eingeladen zu werden,
ganz einfach, wir koennen meinen Anteil an Zuckerklebmais und Beifusskuchen
beisteuern, es ist richtig gemuetlich, so um den kleinen, wackligen Tisch,
nah am Boden. auch meine Freundin geniesst es, wieder einfach irgendwo in
der Bude am Strassenrand etwas Kleines nehmen zu koennen, ohne Entourage.
Ich freue mich auf morgen, da nehmen Professor Liu und ich den oeffentlichen
Bus um an unser Ziel zu kommen, 2 Studenten kommen auch mit. Vielleicht
wuensche ich mir danach wieder den Privatchauffeur. Erstmal bis hierhin, ich
schicke viele Gruesse an alle aus Nanning.
28. Juli: Noch ein Bericht aus dem Süden
Ja, mit dem öffentlichen Bus sind Prof Liu und ich an jenem Morgen
noch nicht losgefahren, erst einen Tag später dann. All das scheint
schon recht lang her zu sein, so viele neue Eindrücke sind in der
Zwischenzeit schon wieder bei mir entstanden, fühle mich schon über
und über tätowiert davon, zum Glück unsichtbar.
Erstmal haben wir den Plan wegen zu starken
Regens geändert und sind mit dem Taxi statt in die Felder und Hügel
rund um der Stadt, in den botanischen Heilpflanzengarten gefahren,
eben, den grössten von ganz Südostasien oder vielleicht sogar ganz
Asien. Es ist ja eigentlich nicht so wichtig. Jedenfalls ist er
riesengross und wird noch ausgebaut. Der Park allein ist sehenswert.
Bei triefendem Regen wandern wir durch die Anlage, an Bein-dicken
spiralig wachsenden Lianengewirren vorbei, die aussehen wie erstarrte
Pythonschlangen und sich als echte alte “Hühnerblut-
ranken” (Jixueteng) entpuppen, durch unzählige andere Rankengalerien
und schön gepflegte Kräuterbeete bis zum einzigen überlebenden Zimtbäumchen in diesem
Garten. Und sogar das wurde abgeknickt und am neu gewachsenen, erst
fingerdicken Seitentrieb schon die Hälfte der Rinde abgeschält. Zum
Glück gibt es weiter südlich noch ganze Plantagen mit Zimtbäumen, die
ich beim nächsten Besuch sehen werde. Die europäische Sammlung lassen wir weg an diesem regnerischen Morgen.
Der einzige Ort an dem ich bisher in Nanning mehrere Mücken auf
einmal gesehen habe ist das WC in diesem Garten. Dort dafür scheinen
die Mücken, obwohl ich mich extra dick mit Antibrumm einstreiche
alles zu geben, um eine möglichst grosse Ration Blut abzubekommen.
Unangenehm! Ich versuche den Aufenthalt möglichst kurz zu gestalten.
Am Mittag essen wir dann noch Feld Wald und Wiesenküche im
Gartenrestaurant. Prof Liu ist ein absoluter Experte auf dem Gebiet
der Pflanzenidentifizierung. Ich bin extrem beeindruckt von seinem
Wissen. Er ist nach der Pensionierung von der Uni wieder
zurückgerufen worden um weiter am pharmakognostischen Institut der
Fakultät für Pharmakologie, die er selbst aufgebaut hat, zu arbeiten.
Auch der botanische Garten hat einige Projekte für ihn, sie müssen
noch warten. Heute regnet es durch. Es ist Taifun-Regen, er hört
erst auf, wenn der Taifun vorbeizieht, das dauert meist mehrere Tage.
Danach regnet es dann nur kurze Platzregen. Nur wenn der Taifun bis
morgen weg ist, können wir in die Berge fahren. Ich hoffe auf guten
Bericht von der Wettervorhersage am Abend. Für mich sieht sie
schlecht aus, als ich am Computer schaue, dicke Wolken und Regen,
aber Prof Liu sieht darin, dass es nur noch bedeckt ist und “normal”
regnet. Am nächsten morgen(es regnet noch) fahren wir los. Mit einer
der ca 10 Buslinien, die direkt vor der Uni halten, fahren wir an
die Fernbushaltestelle(inzwischen scheint die Sonne!), wo Prof Liu am Tag vorher extra hingefahren war, um nachzufragen, wann ein Bus an
die Damingberge fährt. Um 10.00 Uhr hatte es geheissen. Da wir nun
aber fast die einzigen Gäste sind, sagt der Busfahrer diese Fahrt
kurzerhand ab. Der nächste würde um 13.30 Uhr fahren, falls dann
genügend Fahrgäste da sind. Wir nehmen einen anderen Bus in die
nächste Kreisstadt in unserer Richtung, Wuming, durch eine
Landschaft voller steiler Karstfelsen, die einfach aus der flachen
Landschaft herausragen(wie in Guilin), von dort einen lokalen Bus in
ein Städtchen in der Nähe des Berges, von da einen 3 Rad-Lieferwagen
an den Fuss des Berges vor eines dieser imposanten Tore, wo
Eintrittskarten verkauft werden, für was auch immer dahinter ist.
Weit und breit kein Mensch zu sehen, ausser versteckt im
Schalterhäuschen, die Kartenverkäuferin. Der Eintritt beinhaltet die
Fahrt hoch und runter (ein Weg dauert ca 45 Minuten, es geht gut 1000
Höhenmeter hinauf), aber Busse fahren nur, wenn auch genügend Leute
da sind. Wir haben Glück, es sind genügend Leute unterwegs nach
unten, dann reichen wir zwei um nochmal hochzufahren.
Auch oben ist nicht viel los, es ist nicht Hochsaison und viele
Menschen haben Bedenken bei dem Regen, der vielerorts schlimme
Überschwemmungen verursacht hat (Ich habe aus Zeitgründen
wiederwillig von Nanning an meine nächste Destination Wuhan ein
Flugzeugticket gekauft, wäre lieber mit dem Zug gefahren, jetzt höre
ich, dass die Züge gar nicht oder noch langsamer fahren, wegen
überschwemmter Gleise).
Der Nebel verzieht sich sobald wir ankommen, die Sonne kommt heraus.
Mit Prof Liu mache ich mich sofort auf den Weg um zu botanisieren,
entlang der Wegränder hier oben im Wald. Ich komme kaum nach mit
schreiben (er verlangt, dass ich chinesisch schreibe, hilft mir aber
auch dabei), schaffe es nicht immer ganz aber bin wieder einmal
begeistert von der Vielfalt. Es gibt hier allein Heilpflanzen über
1200 Arten! Einige hat Prof Liu zum ersten Mal identifiziert. Viele
der Heilpflanzen werden von den Zhuang oder den Yao Leuten als
Heilpflanzen benutzt, sind aber in der chinesischen Materia Medica
gar nicht beschrieben. Sie gelten deshalb offiziell als “chinesische
Volksheilkräuter” und nicht als “traditionell chinesische
Arzneimittel”. Die Kräuterärzte der Zhuang und Yao sind aber mit
ihrer Medizin in ihren Heimatorten zum Teil sehr erfolgreich. Ein
bekannter Zhuang Arzt wurde vor einigen Jahren nach Nanning
eingeladen, um als Arzt im Unispital der TCM Uni zu arbeiten, mit
festem Gehalt und so. Er verliess die Stelle bald wieder, weil er zu
Hause mehr verdiene.
Hier in Guangxi und auch in anderen südlichen, pflanzenreichen
Gebieten werden noch ein sehr grosser Anteil an Arznei und
Heilpflanzen wild gesammelt. Das bedeutet auch immer wieder
Anpassung. eben zum Beispiel die Hühnerblutranke: Sie ist eigentlich
heimisch hier in Guangxi(Spatholobia), wurde aber so stark dezimiert,
dass jetzt eine andere Pflanzenart hauptsächlich aus einer anderen
Provinz als Ersatz für diese gesammelt und verarbeitet wird
(Millettia). zum Beispiel auch die Pflanze Danzhuye: sie wird hier
wild gesammelt, früher nur der Tuber, also die Knöllchen an der
Wurzel. Weil es nicht mehr so viel davon gibt, wird nun schon seit
längerem halt das ganze Kraut verwendet. Auch Sanqi Rx Pseudo/
Notoginseng ist ursprünglich von hier, aber wild schon lange
ausgerottet. Die Behörden der Provinz Yunnan haben die Gelegenheit
ergriffen, die in Guangxi haben geschlafen, so kommt es, dass in
Yunnan jetzt ein Monopol auf den Anbau von Sanqi besteht. So gibt es
viele Geschichten. Der Anbau von “billigen” Arzneipflanzen lohnt sich
nicht genügend oder ist sogar ein eigentliches Verlustgeschäft, wenn
man in den Anbau investiert und dieser dann nicht gelingt. Sogar hier
im Naturschutzgebiet fehlen einige Pflanzen, weil sie von Leuten als
Medizin mit nach Hause genommen werden. Überhaupt war das ganze
Gebirge bis Anfang 80er ein Holzschlaggebiet, fast abgeholzt. Damals
wurde das Gesetz zum Schutze der heimischen Wälder in Kraft gesetzt
und hier ein Nationalpark gegründet. Seitdem wächst alles relativ
ungestört. Es ist sehr schön hier.
Auf unserem letzten Spaziergang vor der Abfahrt in die Ebene sehen
wir noch eine grasgrüne “Bambusblattschlange”, direkt neben meinem Fuss. Das heisst, ich habe meinen Fuss direkt neben sie gesetzt. Zum Glück ist sie sehr tolerant, beisst erst, wenn man quasi auf sie drauftritt. Denn ihr Biss ist ziemlich giftig. Prof Liu
versichert mir zwar, dass ein einzelner Biss nicht reicht um jemanden
zu töten, und dass sie, wenn man lange Hosen an hat (wie ich) nur bis
in die Hose beisst mit ihren kurzen Zähnen, aber ich bin froh, dass
wir darum herum kamen. Viele Schlangen gibt es hier nicht mehr, die
meisten sind von den Menschen aufgegessen worden.
wir essen keine Schlangen sondern wieder Reisnudeln, das ist hier ein
Hauptnahrungsmittel, mit Gemüse und dazu ein Kräuteromelett. Leider
nicht mit Eiern der Berghühner, das schmeckt man. Ich jedenfalls. Die
Nudeln (wie auch vorher den Reis) essen wir entweder aus
Wegwerfplastikschälchen oder aus mit einer lebensmitteltauglichen
Plastiktüte ausgeschlagenen Metallschüssel. die Lebensmittelkontrolle
ist hier streng und macht unangemeldet Besuche, und überhaupt ist es -wie bei uns ja auch-
billiger, mehr Abfall zu produzieren, als das Geschirr jedes Mal nach
Gebrauch zu waschen und zu desinfizieren. Viel mehr Abfall ist es auch nicht, denn
desinfiziertes Geschirr wird auch in Plastik eingepackt serviert.
Irgendwie ist Abfall auch zu billig (Dieses Problem kommt mir bekannt
vor…).
Da zuwenige Gäste da sind, die ohne eigenes Auto kommen, fahren am
nächsten Tag nicht viele Busse herunter, aber zufällig treffen wir
einen Fahrer, der eine Gruppe heraufgebracht hat und nun wieder
direkt nach Nanning zurückfährt. Er nimmt uns mit und so verbringen
wir die Rückfahrt als einzige Mitfahrer im komfortablen Kleinbus. Die offene Seitentür verschafft uns angenehmen Fahrtwind und
der Chauffeur abwechslungsreiche Unterhaltung. Er informiert mich
über die in den verschiedenen Städten sehr unterschiedliche Markt-Situation von Frölleins, die Sex
verkaufen und zu welchen Preisen. Prof Liu und er sind sich einig,
dass die Lockerung der Sittenpolizei seit den 80er Jahren stark dazu
beigetragen hat, die Zahl der Vergewaltigungsdelikte zu verringern.
Jedenfalls die Berichte darüber in den Zeitungen. Das es jetzt aber
so sei, dass die Frolleins zu offensichtlich arbeiteten und zu agressiv auf Kundenfang gingen (irgendwie kommt mir das auch bekannt
vor.. wurden in Zürich nicht vor Kurzem auch solche Probleme gemeldet?)
Über das Thema Freizügigkeit bzw Offenheit (oder den Zwang dazu)und
was das genau heisst und beinhaltet und wie gut das ist (oder nicht),
oder wie (unter welchen Voraussetzungen) das gut ist, entspannt sich dann eine lange Diskussion.
Vorbei an den Mosu Feldern (Stärkehaltige Pflanze aus der Brennsprit
gebrannt wird) und den ausgedehnten Eukalyptuswäldern zur
Papierproduktion, die hier die Erde der Berge auslaugen, vorbei an
frisch ausgegrabenen Erdnüssen, reifem Reis, an Longanhainen,
Sternaniskulturen, Gemüsebeeten und an vielen Wasserbüffeln, die ihre
Karren ziehen oder ihre Kälbchen trinken lassen, sind wir schon fast
wieder in Nanning. An der Zahlstation am Ende der Autobahn (der
angenehmsten der Welt, steht geschrieben), lächelt uns eine der
ununterbrochen lächelnden jungen Frauen entgegen, die dort
angestellt. Die Fähigkeit, ununterbrochen wunderschön zu lächeln ist
neben Schönheit an und für sich ein wichtiges Anstellungskriterium,
damit der Ruf dieser Zahlstationen aufrecht erhalten werden kann. Das
ist auf den Tafeln erklärt, mich haben meine Freunde schon darauf aufmerksam gemacht
Im Institut packen wir sofort die von Prof Liu gesammelten Knöteriche
und anderen Dinge aus, Frau Ning kommt extra nochmal ins Labor um sie
unter dem Mikroskop anzuschauen, denn Prof Liu vermutet eine noch unentdeckte Spezies
darunter. Dann werden sie gepresst, wir tauschen noch ein paar Ideen
aus für die schon zusammen geplante Kräuterreise, die nächsten
Frühling, im April, hier stattfinden soll, dann verabschieden wir uns.
Mit Zhouzhou, mit der ich zusammengewohnt habe, esse ich noch einmal
typische Nanning bzw Guangxi Speisen, wie gefüllte flache Reisnudeln( wie
Lasagne, nur ohne Käse), Reissuppe mit hundertjährigen Eiern und Fleischklösschen,
Reisbällchen mit schwarzem Sesam gefüllt in braunem Zucker gekocht,
kalte Reisnudeln mit Gurkensalat und zum Dessert sauer eingelegtes
Obst und Gemüse. Mango, Papaya und Ananas sind besonders lecker so.
Ich fühle mich danach richtig erfrischt.
Inzwischen sitze ich am Schreibtisch im 18. Stock eines edlen Geschäftshotels im
riesigen, rundherum überschwemmten Wuhan, einer Stadt noch grösser
als Chengdu, am Yangze(Changjiang) Fluss. Habe kantonesisch zu Abendgegessen(momentan sind frische Lotusnüsse Saison, sie sind ähnlichwie frische, also grüne, süsse Mandeln), Abendtee heisst das hier, und falle nun fast vom Stuhl. Bin gespannt auf morgen. (Hoffentlich habeich Euch nicht zu viele langweilende Details zugemutet. Bis bald.)